Kolonialismus wird häufig als rein männliche Angelegenheit betrachtet. Dabei waren Frauen in
Europa und Übersee - darunter zahlreiche Aachenerinnen - vielfach in den Kolonialismus
verstrickt: als Aktivistinnen in der organisierten Kolonialbewegung, Schriftstellerinnen,
Missionarinnen oder rassistische Agitatorinnen gegen Schwarze Besatzungssoldaten nach dem
Ersten Weltkrieg. Einheimische Frauen aus den Kolonien spielten vor allem eine Rolle als
exotisierte Sehnsuchtsbilder ("Südseeschönheiten") in der Werbung für Kolonialwaren oder
wurden als Kriegerinnen ("Amazonen") in vermeintlich authentischen Völkerschauen inszeniert.
Der Rundgang durch das postkoloniale Aachen geht diesen weitgehend vergessenen Spuren und Geschichten an verschiedenen Stationen nach.